Saturday, September 21, 2013

Filmkritik für "Tatort: Familienaufstellung"



Mark Schlichter führte Regie in „Familienaufstellung“ aus der Reihe „Tatort“.  Die Erstausstrahlung war am 08.02.2009.  Das Geschehen findet in Bremen statt.  Hauptkommissarin Inga Lürsen und Kommissar Stedefreund ermitteln in dem Fall der toten Rojin Lewald.  Es sieht nach einem Selbstmord aus, aber nach der Obduktion der Leiche wird klar, dass es die Ermittler mit einem Mordfall zu tun haben.  Rojins Familie sieht keinen Anlass dafür die Hochzeit von Rojins Schwester zu verschieben, die am darauf folgenden Wochenende stattfinden soll.

Der Mordverdacht fällt schnell auf die Brüder der toten Schwester: Kerim Korkmaz und Ferhat. Der Vater, Durmus Korkmaz, und die Mutter, (gespielt von Proschat Madani) werden auch verdächtigt.  Womit allerdings keiner gerechnet hat – Arzu Korkmaz ermordete ihre Schwester.

Ich fand das Thema und was innerhalb der Familie passierte überaus interessant.  Der Vater ist das Oberhaupt der Familie und sein Sohn Ferhat steht an zweiter Stelle, weil er der älteste Sohn ist und wahrscheinlich auch weil er durch Einschüchterung sich behaupten kann.
Die türkischen Wurzeln sind Familie Korkmaz sehr wichtig. Alle Familienmitglieder decken sich gegenseitig mit Alibis.  Jedes Familienmitglied, mit Ausnahme von Rojan, nimmt den muslimischen Glauben ernst und pflegt die religiösen Bräuche.  Der Ehrenmord war ebenfalls interessant und ich finde es gut, dass dieser Tatort das Problem thematisiert.  Die türkischen Werte der Familie werden negativ dargestellt.  Arzu liebt nicht ihren zukünftigen Ehemann, sondern Haydar, der von Denis Moschitto gespielt wird.  Sie hat kein Verhältnis mit Haydar - sie liebt ihn und Haydar liebt Arzu, aber Familie ist wichtiger als das eigene Glück, somit würde Arzu ihren versprochenen Ehemann heiraten.  Die Türkei wird mit Deutschland verglichen was die Rechte der Frauen angeht.  In der Türkei sind Frauen Männern untergeordnet und auch unterdrückt und teilweise sogar misshandelt.  In Deutschland gibt das Grundgesetz an, dass die Würde des Menschen unantastbar ist und Frauen mit Männern gleich gestellt sind. 

 „Familienaufstellung“ ist logisch abgelaufen und ich konnte der Handlung problemlos folgen.  Es hat mich überrascht, dass Arzu die Mörderin ist, aber mir gefallen Überraschungen besser als von Anfang an zu wissen wer der Mörder ist.

Mir kamen ein paar Schauspieler gleich bekannt vor als ich diesen „Tatort“ gesehen habe und deshalb habe ich recherchiert woher.  Erol Sander hatte eine Nebenrolle in „Alexander“ - dem Film aus 2004 mit Colin Farrell in der Hauptrolle (Wikipedia), Oliver Mommsen spielte die Hauptrolle im deutschen Filmdrama „Junimond“ (Wikipedia) und Sabine Postel habe ich schon einmal in „Ein Fall für zwei“ gesehen (Wikipedia).

Die schauspielerische Leistung war passabel.  Sabine Postel hat den überraschten Gesichtsausdruck wirklich gut hinbekommen als Lürsen mit Stedefreund bei der Familie Korkmaz auftauchten nachdem  die Leiche gefunden war und Stedefreund Durmus auf Türkisch wünscht, dass er einen klaren Kopf behalten möge.  Mir missfiel jedoch die weinerliche Art von Lürsen besonders was den Hund anging.

„Familienaufstellung“ gefällt mir so gut wie der letzte „Tatort“ ich empfehle ihn für Deutsche und für Ausländer die Deutsch lernen, weil der Dialekt gut zu verstehen ist, das Thema interessant ist und weil das Ende des Films überrascht hat.

Quellen:          http://en.wikipedia.org/wiki/Erol_Sander
                        http://de.wikipedia.org/wiki/Oliver_Mommsen
                        http://de.wikipedia.org/wiki/Sabine_Postel

(Worte: 495)  

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